Ein Aufschrei ließ das Haus an einem Sonntagmorgen erzittern,
"Mein teurer Pullover, so eine Sch...!".
Tja, das kommt davon Söhnchen,
wenn man pubertätsgeplagt
seine Klamotten einfach neben dem Nagerkäfig fallen läßt,
und eben diese lieben Tierchen langeweilegeplagt jenen achtlos hingeworfenen Designerpullover zur nächtlichen Unterhaltung ausgiebig zwischen ihre Gittersäbe ziehen, um daran ihre Zähnchen zu trainieren.
Und das in Formvollendung. "Gib mal her", sagt Mama, "mal sehen, was noch zu retten ist".
Eine Knopfleiste am Ausschnitt gab den Farbton für den Flicken vor. Die Rückseite einer ausgedienten Kinderjeans war genau passend. Die Ecken ein wenig abgeschrägt, es sollte so aussehen,
als wär der Pulli genau so gekauft worden.
Stolz präsentierte ich mein Werk Sohn Nummero 2, "das würde ich nicht mehr anziehen", meinte dieser herablassend. Da Sohn Nummero 1 noch pingeliger, aber eher phlegmatisch ist, mußte eine einfache List her.
Reden ist Silber, schweigen ist Gold.
Also wortlos Pullover gewaschen, gebügelt, wortlos in den Schrank gepackt. Und seitdem erfreut er sich wieder daran getragen zu werden,
der Designerpullover!
Die Nager haben übrigens auch einen anderen Wohnort bezogen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen